Ein anderes Weihnachten nach einem anderen Sommer?

„Es war ein anderer Sommer
Es war ein anderes Jahr
Kopfüber, seltsam, nichts wie es war
Es war ein anderer Sommer
Was für ein anderes Jahr“

Sehr treffend bringt hier Silbermond in dem vorhin gehörten Lied das Lebensgefühl von vielen Menschen im Coronajahr 2020 auf den Punkt. Und jetzt nach dem anderen Ostern im Frühjahr, anderen Urlaubsorten im Sommer, keinen Festen und Konzerten im Herbst und steigenden Infektionszahlen und Toten im Winter auch noch ein anderes Weihnachten?

Ja, es wird ein anderes Weihnachten. Corona, so lese ich dieser Tage, wirkt wie ein Sandstrahlgebläse auf dem Stahl eines alten Autos. Der lose Lack fliegt weg. Es geht an die Grundierung. Es geht an die Substanz. An das, was ist und bleibt.

Was ist und bleibt an Weihnachten, wenn keine Weihnachtsfeiern in der Firma sind, die Familienrunde drastisch schrumpft und selbst Weihnachtsgottesdienste nur eingeschränkt ohne Gesang und mit Mund-Nasenbedeckung, wenn überhaupt, gefeiert werden?

Der Glitzer, der Glanz des Festes – weggeblasen von Corona? Weihnachten – abgeblasen? Abgesagt?

Oder bringt – ohne es schönreden zu wollen – diese Situation die Substanz, die Grundierung, den Grund unserer Weihnachtsfreude und unseres Weihnachtsfestes zum Leuchten?

Mari Moshage bringt es in ihrem Text „Die Flamme brennt“ auf den Punkt:

„Es begab sich aber zu der Zeit“ irgendwann zwischen 64 vor und 37 nach Christus. Da war Tiberius Kaiser. Da begann eine andere Zeitrechnung. Denn da lebte der, dessen Geburt heute noch überall auf der Welt gefeiert wird. Er war kein Gelehrter, kein hoher Beamter. Er war heimatlos, ein Fremder im eigenen Land. Aber was er gelebt hat, ist bis heute wahr: Jeder kann jederzeit neu anfangen.

Das Skandalöse daran, damals wie heute: Bedrängte, Enttäuschte, Unterdrückte träumen plötzlich davon, frei zu sein. Manchen werden die Augen geöffnet, Kranke werden gesund, das wenige Eigene reicht für Viele.

Seine Auferstehung veränderte die menschliche Perspektive. Er überwand den Tod. Unfassbar, in jedem Jahrhundert. Und doch vollendete er damit nur, was er begonnen hatte. Manche glauben nicht daran, dass er wirklich gelebt hat oder tatsächlich bedeutsam war. Dennoch können auch sie nicht bestreiten: Damals wurde ein Feuer entzündet. Seine Flamme brennt noch heute.

(Text: AndereZeiten.de)

„Damals wurde ein Feuer entzündet. Seine Flamme brennt noch heute.“
Weihnachten 2020 – Dieses Licht ist nicht ausgeblasen!

Davon erzählt auch ein Video mit dem Titel „Trotzdem Licht – Weihnachten findet statt“. Sie finden es im Internet.
www.trotzdemlicht.ch

Direkt zum Video bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=KiKfAgRDHjA&feature=emb_imp_woyt

Ich wünsche Ihnen und mir Zuversicht und Freude daran dieses Licht zu feiern. Dieses Licht ist da. Es brennt im Grunde jedes Herzens.

Johannes Simon in der Sinnzeit am 13.12.2020.

Und dazu das Gebet aus der Sinnzeit:

Gott, ich stehe vor dir.

Ich denke an die letzten Wochen und Monate.
Das Leben tickt anders.
Viele Gewohnheiten stehen kopf.

Ich denke an die Menschen,
die einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Mit Abstand tun wir einander gut. Seltsam.

Manchmal holt mich der Corona-Blues ein.
Traurig, ratlos und alleine fühle ich mich.

Schenke mir Zutrauen zu mir selbst.
Schenke mir Mut zu einem Anruf,
einem Brief, einer Mail.
Schenke mir Zuversicht und Trost,
schöne Überraschungen,
weil vieles anders ist.

Bleibe bei mir, bei uns in diesen Tagen.
Du – „Ich bin da.“